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BRK rekrutiert mexikanische Pflegefachkräfte
Seit Oktober 2019 engagieren sich 20 Einrichtungen von fünf Kreisverbänden, einem Bezirksverband und von der Sozial-Servicegesellschaft des Bayerischen Roten Kreuzes um die Gewinnung von ausländischen Pflegefachkräften.
„Dieses Engagement ist ein wesentlicher Schritt, um dem allgegenwärtigen und vor allem in diesen Zeiten besonders spürbaren Fachkraftmangel entgegenzutreten“, so stv. Landesgeschäftsführer und Projektleiter Wolfgang Obermair. Die Einreise der ersten 18 Pflegefachkräfte erfolgte am Freitag, den 11.12.2020, um 19:15 Uhr am Flughafen München. Weitere 21 Pflegefachkräfte werden im nächsten Jahr erwartet.
Dabei betonte Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml: „Ich freue mich, dass das BRK hochqualifizierte Pflegekräfte aus Mexiko nach Bayern holt und in unseren Gesundheits- und Pflegesektor integriert. Das ist eine große Bereicherung für unseren Pflegesektor, und ich heiße von Herzen alle Fachkräfte willkommen, die bei uns in Bayern leben und arbeiten möchten.“
Chronik
Um die Bewerberinnen und Bewerber persönlich kennenzulernen und den zukünftigen Arbeitgeber, das Bayerische Rote Kreuz, aus erster Hand vorzustellen, reisten Vertreterinnen und Vertreter des BRK und der Sozialservice-Gesellschaft des BRK im Oktober 2019 nach Mexiko. Alle Bewerber/-innen haben einen akademischen Abschluss in der Krankenpflege („Licenciada en Enfermería“, 3-jähriges Studium und 1 Praxisjahr).
Im November 2019 konnte ein einjähriger Sprachkurs bei den Carl-Duisberg-Centren (CDC) in Mexiko und in Vollzeit begonnen werden. Das Erreichen der Sprachkenntnisse gem. B2 ist Voraussetzung für das Anerkennungsverfahren. Umfassende Vorbereitungen, Übersetzungen und Antragsstellungen folgten. Nach etwa 12 Monaten, im November 2020, konnten Visumsanträge gestellt werden.
Dem BRK ist es, in enger Zusammenarbeit mit der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit, nach etwa 14 Monaten gelungen, jenen Fachkräften die Einreise nach Deutschland zu ermöglichen.
Aufgrund der gegenwärtigen Situation, stand die Einreise vor besonderen Herausforderungen. „Die Pflegefachkräfte werden nach Ihrer Einreise zunächst in einer Quarantäneeinrichtung wohnen. Noch im Dezember dieses Jahres werden die Pflegefachkräfte als Helfer/-innen die Arbeit aufnehmen“, so Obermair. Planmäßig erreichen die Pflegefachkräfte nach maximal 24 Monaten im Rahmen einer Anpassungsqualifizierung die volle Berufsanerkennung in der Bundesrepublik Deutschland.
Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit
Markus Biercher, Geschäftsführer Internationales der Bundesagentur für Arbeit: „Die Fachkräfterekrutierung im Ausland war vorher schon ein komplexer Prozess, durch die Corona-Krise sind nochmal einige Herausforderungen hinzugekommen. Aber Herausforderungen sind da, um sie zu lösen. Aufgrund unserer Erfahrung und unserer Netzwerke sowohl in Deutschland als auch im Ausland können wir als Bundesagentur für Arbeit dabei eine wichtige Mittlerrolle zwischen den Akteuren einnehmen. Gerade jetzt ist die Kooperation und Abstimmung mit beispielsweise den Visa- und Anerkennungsstellen unerlässlich, und dass die Pflegekräfte mit der BA eine Anlaufstelle haben, die sie durch diesen Prozess begleitet.“
Gemeinsames Ziel von Bundesagentur und Bayerischem Roten Kreuz ist es, den Pflegekräften eine neue Heimat in Deutschland zu bieten und bei der sozialen Integration bestmöglich zu unterstützen. „Nur so kann erreicht werden, dass sie sich auch langfristig an die Arbeitgeber binden“, so Biercher.
„Gerade die Corona-Pandemie zeigt uns wieder deutlich, dass unsere Pflegekräfte eine tragende Säule des Gesundheitssystems sind, und auch Pflegekräfte aus dem Ausland leisten hier wichtige Dienste für unsere Gesellschaft. Das Projekt des BRK hat Pilotcharakter für die Rekrutierung und Integration von Pflegefachkräften aus dem Ausland, und ich werde es mit meinem Haus auch weiterhin eng begleiten, mit dem Ziel, das Verfahren zur Anerkennung ausländischer Pflegeberufsabschlüsse möglichst transparent und effizient zu gestalten“, so Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml.
„Besonders in der jetzigen Zeit müssen wir ein Augenmerk auf die Gesamtumstände legen. Die soziale Interaktion wird den Mexikanerinnen und Mexikanern nicht leicht fallen. Umso wichtiger, dass wir als Bayerisches Rotes Kreuz in erster Linie als verständnisvoller und umsichtiger Partner wahrgenommen werden. Durch Paten zur Beratung und Begleitung bei der sozialen und betrieblichen Integration und Mentoren zur fachlichen Einarbeitung, Vorbereitung auf etwaige Qualifizierungsmaßnahmen und Lehrgängen, gelingt ein gutes und individuelles Ankommen“, so Wolfgang Obermair.
Einsatzbereiche der Pflegefachkräfte
In den Dienststellen der folgenden Regionen werden die 18 Pflegefachkräfte Ihre Tätigkeit planmäßig noch im Dezember 2020 aufnehmen:
- Ergoldsbach
- Zandt
- Velden
- München
- Tirschenreuth
- Mitterfels
- Bogen
- Mallersdorf
- Bad Reichenhall
- Bad Tölz
- Fürstenfeldbruck
- Altomünster